Wenn nichts mehr geht, führt kein Weg an destruktiven Mitteln vorbei.

Es ist wichtig anzumerken, dass destruktive und vor allem unüberlegte Schritte irreversibel sein können. So führt es beispielsweise bei Türen mit Mehrfachverriegelung dazu, dass der Mehrfach Schließmechanismus oder die Übersetzung permanent beschädigt werden. Auch bei normalen Türen kann durch eine falsche Durchführung der Schließmechanismus zerstört werden.

Schließzylinder verfügen häufig über eine Sollbruchstelle. Sofern der Schließzylinder weit genug hinausragt lässt sich dieser mit einem Zangenpaar greifen und durch Gewalt brechen. Ein großer Flachkopf-Schraubendreher kann nun eingeführt werden, um den Schließbart manuell zu betätigen und die Tür zu öffnen.

Ist dies nicht möglich kann eine gezielte Bohrung mit einem ca. 5mm Metallbohrer leicht unterhalb des Zylinderkerns die Stifte zerstören und der Zylinderkern lässt sich somit ohne Schlüssel drehen. Die Stifte bestehen in der Regel aus Hartmetall, es ist ratsam dies mit einem Bohrer aus Carbid, oder HSS-Co/HSS-TiN durchzuführen. Schneideöl und regelmäßige Pausen sind wichtig um zu verhindern, dass der Bohrer bricht. Es ist ebenfalls wichtig, dass nicht zu tief gebohrt wird da andernfalls die Kupplung beschädigt werden kann und der Zylinderkern sich somit wirkungslos frei drehen lässt. Ziel ist es lediglich durch alle Stifte zu bohren, nicht weiter, regelmäßiges Testen hilft.

~ David Kern, 04.06.2024